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Lexikon

A Akkreditierung Eine Akkreditierung ist die Bescheinigung der Kompetenz einer anderen Prüfstelle, da eine Akkreditierung von einer unabhängigen Stelle durchgeführt wird. Prüfstellen/ Zertifizierungs­stellen müssen ihre Be­fähigung nachweisen können. Durch eine unabhängige Akkreditierungsstelle kann eine solche Bescheinigung ausgestellt werden. Die Anforderungen an eine Akkreditierung können im Standard definiert sein.
B Bio-Kunststoff Einige der Bio-Kunststoffe sind stark umstritten, weil sie zu der Enwicklung von gigantischen Monokulturen geführt haben, die zudem auf genmanipuliertem Saatgut von Firmen wie Monsanto beruhen. Die Silbe Bio ist irreführend, weil damit eigentlich nur „pflanzlich“ (Mais, Kartoffel, Weizen, Cellulose, Lignin) gemeint ist! Nichtsdesto­trotz, Teil eines wichtigen Entwicklungs­prozesses! Neue Tendenzen: - Kunsttsoff aus Abfällen der Möbelindustrie, Holz- und Forstwirtschaft (WPCs) - Kunststoff aus Abfällen der Lebensmittelproduktion (Safterzeugung, Käseher- stellung)
C Cradle-to-cradle Michael Baumgart, William McDonough prägen durch ihr Buch „Cradle to Cradle“ (C2C, Von der Wiege bis zur Wiege) den Begriff Ökoeffektivität. Sie stellen den Begriff in Kontrast zu der betriebswirtschaftlichen Kennzahl Ökoeffizienz, bzw. der Ökobilanz, welche den Stoffkreislauf und dessen Umweltwirkungen von der Wiege bis zur Bahre analysiert.
D DUX - Deutscher Umweltindex Entwisckelt vom Umweltbundesamt Ein Kennwert, der in einer einzigen Zahl Entwicklungstrends des Umweltschutzes in Deutschland widerspiegelt. Der DUX setzt sich aus den unterschiedlichen Indikatoren des deutschen Umweltbarometers für Energie, Boden, Gewässer, Klima, Land­wirtschaft, Luftqualität, Mobilität, Rohstoffe zusammen. Die Konstruktion des DUX ist wissenschaftlich nicht begründet, jedoch sind die ihm zugrunde liegenden Daten wissenschaftlich fundiert und abgesichert. Für die Beschreibung der Umweltqualität in Deutschland insgesamt kann der DUX nicht herangezogen werden; vielmehr stellt er eine Messlatte dar, die zeigt, inwieweit die in der Umweltpolitik formulierten Ziele erreicht worden sind.
G Greenwashing Überzeugungstäter oder Profitstreber? Stärker als jede ander, verlangt die Bio-Branche nach neuen Kommuni­kations­konzepten. Die neuen Konsumenten­gruppen schreien nach ganz anderen Ästhetiken und nach umweltfreundlichen Verpackungen und Printmedien. - Wer jedoch Unter­nehmen einen pseudogrünen Anstrich verpasst, kommt für echte Öko-Marken als Gestalter nicht mehr in Frage. Deshalb heißt es, mehr denn je: Haltung annehemen!
K Konformitätsbewertung Konformitätsbewertung ist in der internationalen Norm definiert als „Darlegung, dass festgelegte Anforderungen bezogen auf ein Produkt, einen Prozess, ein System, eine Person oder eine Stelle erfüllt sind“.
L LOHAS Lifestyles of Health and Susatinability Es steht für Lebensstile oder Konsumenten­typen, die durch ihr Konsumverhalten und gezielte Produkt­auswahl Gesundheit und Nachhaltigkeit fördern wollen. Häufig handelt es sich um Personen mit überdurch­schnittlichem Einkommen. LOHAS-Konsumenten sind beispielsweise Natur- und Outdoor-Urlauber, Kunden von Bioläden oder Biosupermärkten. Ihre Motive ähneln denen der Slow-Food-Bewegung, sie lehnen die „Geiz ist geil“-Mentalität strikt ab.
LOVOS Lifestyles of Voluntary Simplicity - In Ab­grenzung zu den LOHAS, ist für sie Konsum nicht die Lösung, sondern die Wurzel des ökologischen Problems. Statt den Akt des Kaufens als Mittel der Einfluss­nahme zu begreiffen, sehen sie den Kauf ökologischer Waren als Bestätigung herkömmlicher Konsumkultur. Die voran­schreitende Vermengung von ökologischen und ökonomischen Interessen und die Vermischung mit Lifestyle-Fragen ist aus ihrer Sicht widersprüchlich, inkonsequent und halbherzig. Nur ein abgespecktes Konsumverhalten, d.h. Verzicht und eine konsequnete Änderung des Lebenswandels ist ein ernstgemeinter Beitrag zum Umweltschutz.
M MIPS Materialinput pro Serviceeinheit Der Indikator MIPS eignet sich zur Bewertung und zum Vergleich von Umwelteigenschaften von Produkten, Verfahren und Dienstleistungen. Das MIPS-Konzept und seine praktische Anwendung in Form einer Materialintensitätsanalyse (MAIA) können in vielfältiger Art und Weise in Unternehmen (Mikro-Ebene) und Volkswirtschaften (Makro-Ebene) zur Anwendung kommen. Gewinnung, Produktion, Nutzung, Entsorgung/Recycling
Monsanto Der Monsanto-Konzern blickt auf eine lange Skandalchronik zurück, von Agent Orange über PCB bis zum Dioxin. Derzeit stammen 90 Prozent aller weltweit angebauten Gen-Pflanzen von Monsanto! Das global agierende Unternehmen verfolgt ein atemberaubendes Ziel: Es will die globale Landwirtschaft vollständig unter seine Kontrolle bringen.
O Ökologischer Fußabdruck Konzept 1994 Mathis Wackernagel, William E. Rees Unter dem Ökologischen Fußabdruck wird die Fläche auf der Erde verstanden, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen (unter Fortführung heutiger Produktions­bedingungen) dauerhaft zu ermöglichen. Das schließt Flächen ein, die zur Produktion seiner Kleidung und Nahrung oder zur Bereitstellung von Energie, aber z. B. auch zum Abbau des von ihm erzeugten Mülls oder zum Binden des durch seine Aktivitäten freigesetzten Kohlendioxids benötigt werden.
Ökologischer Rucksack Die Summe aller natürlichen Rohmaterialien (von der Gewinnung bis zum verfügbaren Werkstoff oder zum dienstleistungsfähigen Produkt) abzüglich dem Eigengewicht des Werkstoffes oder Produktes selbst. Gemessen in [Tonnen Natur / Tonne Produkt]. Der Materialeinsatz wird dabei definiert als die absolute Menge an Roh­stoffen, die im gesamten Lebenszyklus des Produktes bewegt werden. Der Begriff stammt von Friedrich Schmidt-Bleek, dem ehemaligen Leiter der Abteilung Stoffströme und Strukturwandel des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie. Er wurde eingeführt, um die „Materialintensität pro Dienstleistungseinheit“ (MIPS) zu erläutern.
S Stakeholder Stakeholder ist die Bezeichnung für eine Person oder Gruppe die ein berechtigtes Interesse an einem Verlauf oder Ergebnis eines Prozesses oder Projekts hat. Als Stakeholder werden Interessensgruppen bezeichnet, die Ansprüche an ein Unternehmen geltend machen. Typischerweise hat eine Institution vielfältige  Stakholder-Gruppen, die  unterschiedliche Interessen vertreten. Unter anderem sind dies vor allem Anteileigner (Shareholder), Mitarbeiter (und deren Interessensvertretungen wie z. B. Gewerkschaften), Kunden, Lieferanten, die Öffentlichkeit, der Staat, NGOs (Non-Governmental Organizations).
U Umwelt- und Sozialstandards Freiwillige Umwelt- und Sozialstandards definieren Mindestkriterien an ein Produkt, dessen Produktion, Verarbeitung und/oder Handel. Die Einhaltung der Anforderungen kann nach erfolgreicher Prüfung mit einer Zertifizierung bestätigt werden. Dadurch wird die Organisation berechtigt, das Label/Siegel des Standards zu verwenden. Umweltstandards konzentrieren sich in vielen Fällen auf technische Details, während Sozialstandards mit internationaler Ausrichtung mehrheitlich die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer thematisieren.  Die Kombination von Umweltaspekten und sozialen Aspekten spielt eine zunehmend entscheidende Rolle.
V Verifizierung Verifizierung bedeutet so viel wie Wahrheitsbestätigung. Verifizierung ist der Nachweiß, dass ein vermuteter oder behaupteter Sachverhalt wahr ist. In einer Konformitätsprüfung verifiziert eine Prüfstelle, ob ein Produzent oder Produktverwender die Anforderungen des Standards erfüllt. Eine erfolgreiche Prüfung („Audit“) bildet die Basis für eine Zertifizierung.
Z Zertifizierung Die Zertifizierung ist ein Anforderung's Nachweiß, die Einhaltungen dieser Anforderungen wird durch ein Verfahren nachgewiesen und zertifiziert (Bekommt ein Siegel/Label). Zertifizierung zum Nachweis der Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards, zum Beispiel bei der Zertifizierung von nachhaltig erzeugtem Holz (siehe FSC) oder von Produkten aus Entwicklungsländern, die bessere Konditionen für die dortigen Produzenten garantieren nach Fair-Trade-Kriterien. Falls die Verifizierung positiv verläuft, bescheinigt die Zertifizierungsstelle dem Unternehmen die Einhaltung des Standards und erlaubt die Verwendung des Labels/Siegels. Die Details dieses Zusammenspiels werden im Standard geregelt (s. o.). Standards, die eine unabhängige Zertifizierung fordern, gelten als wenig anfällig für Missbrauch ihres Labels/Siegels.
Zertifizierungssystem Ein Zertifizierungssystem besteht aus drei Komponenten: Dem Standard, der die einzuhaltenden Anforderungen definiert, der Konformitätsprüfung, die die Einhaltung dieser Anforderungen prüft (Verifizierung und Zertifizierung), und einem Governance-System, das die Entscheidungsfindung innerhalb des Systems regelt.